Indexpolicen: Stiftung Warentest übt scharfe Kritik

Indexpolicen, die oft als sichere Alternative zu direkten Börseninvestments beworben werden, stehen erneut in der Kritik. Die Stiftung Warentest hat in einer aktuellen Studie verschiedene Tarife untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. In diesem Artikel erfährst du, warum Indexpolicen für Anleger oft weniger attraktiv sind als erwartet und welche Alternativen es gibt.

Was sind Indexpolicen?

Indexpolicen sind Versicherungsprodukte, die vorsichtigen Anlegern die Möglichkeit bieten, von den Renditen der Aktienmärkte zu profitieren, ohne die vollen Risiken von Börseninvestments einzugehen. Diese Policen versprechen, dass Kursverluste begrenzt und Gewinne gesichert sind. Doch wie sieht die Realität aus?

Die Ergebnisse der Untersuchung

Die Studie der Stiftung Warentest, veröffentlicht im Juli 2024, hat zwölf verschiedene Tarife untersucht, darunter:

  • Allianz Index-Select
  • Ergo Vorsorge Rente Index
  • Nürnberger Dax-Rente
  • Volkswohl Bund Klassik Modern
  • R+V Privatrente Index-Invest

Das Fazit der Verbraucherschützer ist klar: „hohe Kosten, maue Verzinsung und oft kompliziert konstruierte Beteiligungen am Indexerfolg“.

Renditeversprechen nicht erfüllt

Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass die versprochenen Renditen in der Praxis selten erreicht werden. Ein Beispiel aus der Studie zeigt, dass bei der Allianz Index-Select in nur 37 von 100 simulierten Einjahreszeiträumen eine Rendite über null erzielt wurde. Im Schnitt lag die Rendite lediglich bei 1,64 Prozent. Dies liegt daran, dass Kursverluste an der Börse vollständig durchschlagen, während Kursgewinne gedeckelt sind.

Ulrike Sosalla, stellvertretende Chefredakteurin von Finanztest, bemerkt dazu: „Von den guten Renditen der Aktienmärkte sind diese Altersvorsorgeprodukte meilenweit entfernt. Als die Aktienmärkte im vergangenen Jahr um 20 Prozent und mehr stiegen, bekamen Kunden der Allianz und bei ähnlichen Indexpolicen nur Nullrenditen.”

Hohe Kosten und mangelnde Transparenz

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die hohen Kosten nach Vertragsabschluss. Diese reduzieren das Vertragsguthaben in den ersten Jahren deutlich unter die Summe der Einzahlungen. Zudem investieren Anleger, die in Indexpolicen anlegen, nicht direkt in einen Indexfonds oder ETF, sondern in ein Finanzprodukt, das sich lediglich am Erfolg oder Misserfolg des Index orientiert. Dies ist vielen Anlegern nicht bewusst.

Alternativen zu Indexpolicen

Die Stiftung Warentest rät seit Jahren von Indexpolicen ab und empfiehlt stattdessen, auf ETF-Sparpläne oder günstige Fondspolicen zu setzen. Diese Alternativen bieten eine transparentere und oft kostengünstigere Möglichkeit, an den Renditen der Aktienmärkte zu partizipieren.

Fazit

Indexpolicen erscheinen auf den ersten Blick attraktiv, entpuppen sich jedoch bei genauerer Betrachtung oft als wenig rentabel und kostspielig. Für sicherheitsorientierte Anleger lohnt es sich, die Empfehlungen der Stiftung Warentest zu berücksichtigen und auf transparentere Anlageprodukte zu setzen.